Gegen Werbung mit Qualzuchten: FECAVA, FVE, UEVP und ISFM veröffentlichen gemeinsamen Brief
Eine Meldung der Bundestierärztekammer weist auf einen gemeinsamen Brief der Europäischen Tierärzteverbände hin:
„Um dem Tierschutz Priorität einzuräumen und für eine verantwortungsvolle Heimtierhaltung einzutreten, haben sich die Veterinärorganisationen Federation of European Companion Animal Veterinary Associations (FECAVA), Federation of Veterinarians of Europe (FVE), Union of European Veterinary Practitioners (UEVP) und International Society of Feline Medicine (ISFM) zusammengeschlossen, um gegen die Verwendung von brachyzephalen Tieren in Werbekampagnen vorzugehen. Die genannten Organisationen haben gemeinsam einen offenen Brief an Unternehmen verfasst, die brachyzephale Tiere verwenden, und sie aufgefordert, die Darstellung dieser Rassen in ihren Marketingkampagnen zu überdenken. Darin wird die ethische Verantwortung sowohl von Tierärzt:innen als auch von Werbetreibenden betont, das Wohlergehen von Tieren zu fördern und von der Zucht von Tieren mit schweren Gesundheitsproblemen abzuraten. Indem Unternehmen brachyzephale Tiere in der Werbung zeigten, würden sie unbeabsichtigt die Nachfrage dieser Rassen fördern und potenzielle Tierhaltende dazu verleiten, sich für sie zu entscheiden, ohne die gesundheitlichen Probleme zu kennen, die sie mit sich bringen“ https://www.bundestieraerztekammer.de/tieraerzte/rundbriefe/
Bereits im letzten Jahr bestätigte das OVG Niedersachsen die vorrangige Beurteilungskompetenz der beamteten Tierärzte bei der Feststellung, ob bei brachyzephalen Hunden mit verkrüppelten Ruten Qualzuchtmerkmale vorliegen.
Dem normalen tierärztlichen Sachverstand erschließt sich nicht, wie es in einigen Fällen trotz eindeutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse immer noch zu beobachten ist, dass Defektmerkmale wie die Brachycephalie, verkrüppelte Ruten, Haarlosigkeit, und andere bereits in der Resolution zum Art. 5 des Europäischen Übereinkommens zum Schutz von Heimtieren erwähnte Defekte, nicht nur von Tierzüchtern, sondern selbst von Kolleginnen und Kollegen, nicht als solche diagnostiziert und sanktioniert werden.
Das englische Original des Briefes ist unter den folgenden Links auf den Websites der Vereinigungen zu finden: