Tauben

Taubenzucht

Taubenrassen für jeden Geschmack

Rassetauben werden vornehmlich nach festgelegtem Standard gezüchtet und ein zulässiges Maß an züchterischer Gestaltungsfreiheit ist längst überschritten. Vor allem dann, wenn durch züchterische Kreativität im Vergleich zu anderen Zuchtformen Organe, Körperteile oder Verhalten bei den Individuen in ihren Grundfunktionen behindert werden.

Durch die Übertypisierung verschiedener Hautveränderungen in den Körperregionen ergeben sich u. a. Probleme an Schnabel und Kopf, Gefiederveränderungen an Läufer/Ständer, Hals und Schwanz oder Federmissbildungen bis hin zu unterschiedlichsten Färbungsvarianten und extremen Verhaltensmerkmalen. Diese kranken Zuchtformen behindern die Tiere auch in ihrer Fähigkeit der artgemäßen Fortpflanzung einschließlich der Aufzucht ihrer Nachkommen.

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Die Zucht von Rassetauben ist außerhalb der Szene kaum bekannt und schon lang existierende Probleme finden in der Öffentlichkeit entsprechend wenig Beachtung. Das Qualzuchtverbot gilt jedoch auch für diese Tierart und deshalb ist Aufklärung und Unterstützung des Vollzugs dringend erforderlich.

„Viele Rassemerkmale haben aufgrund ungebremster Kreativität in der Zucht und gefühlter Gestaltungsfreiheit des Menschen, extreme Ausmaße angenommen. Dadurch existieren heute zahlreiche Rassen nur noch durch aufwendige Fürsorge- Haltungs- und Pflegemaßnahmen. Ohne den Schutz vor Witterungseinflüssen und Fressfeinden, Unterbringung in Volieren, spezielle Fütterungsmethoden oder Ammenaufzucht wären diese Rassen in ihrem heutigen Erscheinungsbild nicht überlebensfähig.“ (Bartels, T., undatiert: Tierschutz und Rassetaubenzucht, Merkblatt für Schweizer Tierschutz STS)

Rassen

Rassetauben

Die Rassetaubenzucht in Deutschland wird überwiegend in nationalen Zuchtverbänden organisiert, die die Einhaltung der Rassestandards und damit den Erhalt der jeweiligen Rasse zum Ziel haben.

Über den Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) sind die Zuchtverbände auch Mitglied im Europäischen Kleintierzuchtverband Entente Européenne d`Aviculture et de Cuniculture (EE). Hier werden die Europastandards für Rassetauben (ESRT) abgestimmt und festgelegt. Grundlage der ESRT für Tauben sind die Standards der Rassen der jeweiligen Standard bestimmenden Länder, die über den jeweils zuständigen Verband (Standardkommission) die Standardbestimmende Instanz (SBI) darstellen. Die Ländercodierung der SBI entspricht der internationalen Codierung für Motorfahrzeuge. Die Rassenamen werden in den drei Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch geführt.

Die Rassen wurden der EE-Liste für Rassetauben (ELRT) entnommen und werden untenstehend innerhalb den von der EE anerkannten Gruppen in alphabetischer Reihenfolge unter Angabe der Standardnummer und der SBI aufgeführt.

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Achtung: Bei allen Rassestandards oder Zuchtordnungen verschiedenster Vereine oder Verbände handelt es sich um Angaben, die keine rechtliche Bindungswirkung entfalten. Das impliziert, dass sich kein Züchter, der Tiere züchtet oder ausstellt die zuchtbedingte Merkmale aufweisen, welche im Sinne des §11b TierSchG als Defekt-oder Qualzuchten anzusehen sind, sich zur Verteidigung seines Handelns auf diese Regelungen eines Vereins (z.B. Zuchtordnungen oder Zuchtzulassungen) berufen kann.

Rechtlich bindend für alle Züchter, Vereine und Verbände ist hingegen das TierSchG.