Fische
Schwimmende Kreaturen
Schon im frühen Mittelalter wurden die Fische nach den Wünschen der Menschen “zierfreudig” kreativ gestaltet. Über die Zuchtauslese mehrerer Generationen von zufällig entstandenen Mutationen für Farbe, Form oder Flossen entstanden je nach Idee oder Geschmack auch Fische, wie z. B. die „Teleskopfische“, „Löwenköpfe“ oder die „Eierfische“.
Das Thema Qualzuchten bei Fischen wird zwar unter Fachleuten lange diskutiert – unter Züchtern bleibt der Verkauf von zum Teil extrem veränderten Fischen allerdings äußerst lukrativ und eine entsprechende Beratung und Aufklärung, so wie sie im Zoofachhandel schon stattfindet, wünschenswert.
Konsequenz von Extremzuchtmerkmalen
Auch bei Fischen sind die Organe für vegetative und motorische Körperfunktionen essentiell. Dazu gehören etwa Atmung, Nahrungsaufnahme und Fortbewegung. Aber auch sensorische Körperfunktionen, wie Sehen, Hören (falls morphologisch möglich), Riechen oder Schmecken sind für das Individuum von großer Bedeutung. Innerartliche Kommunikation findet bei Fischen u.a. über eine sich schnell veränderbare Körperfärbung, über Signale mit den Flossen und auch über die Position des Körpers im Wasser statt. Zuchtbedingte Veränderungen können demnach artgemäßes Verhalten und innerartliche Kommunikation oder auch die vegetative Funktionen, wie die Atmung, das Schwimmverhalten oder die Nahrungsaufnahme verändern oder beeinträchtigen.
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Trotz Negativliste
Fischformen mit „verdächtigen“ Merkmalen werden zwar vom Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) in einer Negativliste geführt – krank gezüchtete Designer-Fische aber gehen weiterhin fleißig in den Handel und finden immer mehr begeisterte Abnehmer. Vor allem in den asiatischen Ländern und in Südamerika sind gezüchtete Fischarten mit extrem umgestalteten Formen weit verbreitet.
Etwas Zuversicht
Trotzdem gibt es Hoffnung: Einige Fachhandelsketten informieren Importeure und Züchter bereits mit umfangreichen Listen über die zuchtbedingten Erkrankungen bei Fischen – sie weisen sogar mit der Bitte darauf hin, diese Tiere nicht mehr in ihrem Sortiment zu führen.
Verbände (wie Zucht- oder Halterverbände) und Vereine aus der Aquaristik beziehen eindeutig Position gegen Qualzuchten und fordern, dass die ästhetische Bewertungen von Zuchtzielen bei den Tieren gemäß Tierschutzgesetz nicht zu Schmerzen, Leiden oder Schäden führen dürfen. Schon lange sehen sie dringenden Handlungsbedarf und fordern klare Definitionen von Qualzuchtmerkmalen.
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